MINT-Klasse 1C zu Besuch in der Kläranlage Fieberbrunn
Zum Jahresschwerpunkt „Wasser“ im heurigen Schuljahr gehört natürlich auch ein Besuch in der regionalen Kläranlage, die die Abwässer von Hochfilzen, St. Jakob und Fieberbrunn aufbereitet. Abwasserreinigung ist ein wichtiger Prozess, um die Umwelt zu schützen und sauberes Wasser zu gewährleisten. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren an diesem Nachmittag (05.11.2024) viel Wissenswertes über den Prozess der Abwasserreinigung, der darauf abzielt, Verunreinigungen aus Abwasser jeglicher Art zu entfernen, bevor es erneut in natürliche Gewässer geleitet wird.
Die drei klassischen Reinigungsstufen der Abwasserreinigung wurden kindgerecht erklärt und die vielen Fragen wurden gerne beantwortet. Unter anderem lernten die Mittelschüler so einiges über die mechanische Abwasserreinigung als ersten Schritt in der Abwasserbehandlung. Hierbei werden Sand, Hygieneartikel, Papier, Speisereste, Fette und andere grobe Schmutzpartikel abgeschieden.
Die biologische Abwasserreinigung zielt auf organische Verschmutzungen, unter anderem Kohlenhydrate, Eiweiße oder Fette im Abwasser ab. Diese werden mittels Mikroorganismen in Belebungsbecken und unter ständiger Zufuhr von Sauerstoff zersetzt.
Durch verschiedene Prozesse werden Stickstoffverbindungen zu gasförmigem Stickstoff umgewandelt. Andere Schmutzstoffe werden ebenso durch Stoffwechselprozesse verwertet und so in die Bakterienmasse integriert. Anschließend fließt das Wasser in Nachklärbecken, wo sich die Bakterien als Belebtschlammflocken nach und nach absetzen. Übrig bleibt eine Biomasse als Schlamm am Beckenboden, das gereinigte Wasser fließt über einen Überlauf ab.
Auch die chemische Abwasserreinigung als dritte Behandlungsstufe wurde besprochen und die Entwässerung des abgetrennten Schlamms konnte besichtigt werden. Bei der Schlammstabilisierung werden organische Stoffe zum Teil zu Methan umgewandelt. Dieses Gas wird dann vor Ort verbrannt, wodurch Wärme und elektrischer Strom erzeugt wird. Das verbessert die Energiebilanz einer Kläranlage wesentlich und ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Klärschlamm wird heute zunehmend als Wertstoff und immer weniger als Abfall gesehen, da er auch direkt oder in Form von Kompost in der Landwirtschaft und im Landschaftsbau genutzt werden kann.
Ein wirklich interessanter Nachmittag, an dem nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrpersonen viel über die Abwasserreinigung im Pillerseetal gelernt haben. Vielen Dank an die Gemeinde Fieberbrunn und vor allem an die Mitarbeiter der Kläranlage, dass sie diesen spannenden Blick hinter die Kulissen möglich gemacht haben.